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Alice Wronker (verh. Engel)
Von Stadtwiki
Alice Wronker (hebräisch: אליס וְרוֹנְקֶר) geb. 1898; seit 1921 verh. Engel, gest. 1985: Sie war ein Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Sie hat die „Scho’a“ (hebräisch הַשׁוֹאָה; deutsch Holocaust) überlebt.
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Warenhaus Wronker
Sie war die einzige Tochter des Firmengründers Hermann Wronker , dem Inhaber des damals größten Kaufhauses in der Pforzheimer Innenstadt: Warenhaus "Simon Wronker & Co." (Westliche Karl-Friedrich-Straße 17).
Familie
Alice wurde als Tochter von Hermann und Ida Wronker, geb. Friedeberg geboren. Sie hatte zwei Brüder: Erich und Max.
- Erich Wronker verstarb am 10. März 1918 in Frankfurt am Main an einer Tuberkulose, die er sich während des Ersten Weltkriegs als Soldat an der Front in Osteuropa zugezogen hatte; er liegt auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße als 'Gefallener' beerdigt [1]
- Max Wronker heiratete am 2. November 1919 Irma Lichter (geb. 21.5.1898 in Stuttgart; gest. 29.5.1983 in Jamaica, Queens, New York). Am 15. September 1933 zogen die Eheleute Max und Irma Wronker geb. Lichter gemeinsam mit ihren Kindern Erich und Gerda nach Paris. 1936 zogen sie nach Kairo für ein Kaufhausprojekt. Im Januar 1949 zogen sie von Kairo nach New York.
Alice widmete sich während des Ersten Weltkriegs der Kriegsgefangenenhilfe und arbeitete in der Medizin, u.a. in der Poliklinik für innere Medizin am Israelitischen Krankenhaus Berlin. 1921 heiratete sie den orthopädischen Chirurgen Dr. Hermann Engel (1886-1971), mit dem sie zwei Töchter hatte: Ruth und Marion. Im Oktober 1936 flohen sie von Berlin nach Kairo, wo Hermann Engel am Jüdischen Krankenhaus als Facharzt für orthopädische Chrirugie arbeitete.
Alice und Max wohnten in einer gemeinsamen Wohnung in der Sharia Aziz Osman in Kairo-Zamalek, unweit des Borchardt'schen Hauses.
Am 4.10.1961 schrieb Alice folgenden Brief an die Stadt Frankfurt am Main:
„Mein Vater war ein stolzer Jude, der jedoch ohne Unterschied der Religion Gutes tat. Sein grosser Stolz war ein Kinderbrief, den er immer bei sich trug: ‚An das liebe Christkind‘. Die Hauptpost schickte diese Zeilen an meinen Vater und am Weihnachtsabend stand ein Weihnachtsbaum mit allen erwuenschten Geschenken darunter vor der Tuere der betreffenden Familie.“ [2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. http://www.denkmalprojekt.org/2014/frankfurt-am-main_jued-frdhf_wk1_ns-opfer_hs.html, Aufruf am 12.04.2016.
- ↑ Brief von Alice Engel-Wronker, New York, 4.10.1961, in: ISG, S2/604.