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Säuberung der Städtischen Volksbücherei Pforzheim 1933

Von Stadtwiki

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Bei der Säuberung der Städtischen Volksbücherei Pforzheim 1933 wurden aus Sicht des Nazi-Regimes „politisch-weltanschaulich untragbare oder literarisch minderwertige“ aus dem Bücherverzeichnis gestrichen. Es ist nicht bekannt, wann genau 1933 die Streichungen im „Bücherverzeichnis“ der Städtischen Volksbücherei Pforzheim durchgeführt wurden und wer sie veranlasst bzw. vorgenommen hat. Anzunehmen ist, dass diese Streichungen 1933 nur ein Anfang waren, denn insgesamt wurden mehr als 1000 Bücher als „politisch-weltanschaulich untragbar oder literarisch minderwertig“ aus der Städtischen Volksbücherei Pforzheim ausgesondert. Bei der Bücherverbrennung am 17. Juni 1933 auf dem Pforzheimer Marktplatz brannten auch Werke aus der Volksbücherei.

Liste

Folgende Titel sind in einer Liste, die aus dem Jahr 1929/1930 stammt, gestrichen:

Erläuterungen zu den Autoren

Autoren wie Bebel, Bulcke, Ebert, Göhre, Gorki, Lassalle, Lissagaray, Marx, Remmele und Scheidemann bzw. Werke über diese wurden unter „Marxisten“ subsumiert und ihre Bücher zum Teil am 17. Juni 1933 auf dem Marktplatz mit dem Feuerspruch „gegen Klassenkampf und Materialismus“ verbrannt.

Autoren wie Baum, Brod, Döblin, Hirschfeld, Holitscher, Kracauer, Ludwig, Marcu, Schirokauer, Arnold und Stefan Zweig sowie Wassermann fielen der Zensur unter dem Stichwort „volksfremder Journalismus demokratisch-jüdischer Prägung“ zum Opfer.

Zu den pazifistischen bzw. Anti-Kriegs-Autoren gehörten Barbusse, Dorgelès und Raynal aus französischer Sicht, Dos Passos aus amerikanischer, Gläser, Remarque, Renn, Schoenaich, Suttner sowie Arnold und Stefan Zweig aus deutscher bzw. österreichischer Sicht.

Jack London (USA) war vor allem in „Die eiserne Ferse“ unerbittlicher Kritiker des Kapitalismus; er propagierte schon 1905 eine vermeintliche sozialistische Alternative gegen die Herrschaft der Oligarchen und Trusts; Sinclair war Mitglied der Sozialistischen Partei Amerikas.

Auffällig ist die Streichung von Autoren, die in keiner anderen erhaltenen Liste der verbotenen Bücher vorkommen, wie Bulcke, Busch, Busson, Byr, Dill, Dorgelès, Düringsfeld, Hirschfeld, Klinckowström, Raynal, Reck- Malleczewen und Thiers.

Gründe, Anlässe oder Vorwände für die Streichungen sind nur zu vermuten:
Vermutung oder Gerücht!
Die genannte Aussage ist möglicherweise nicht korrekt. Wenn Du kannst, trage bitte zur Aufklärung bei.

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