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Villa rustica Fohlenstall

Von Stadtwiki

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Die villa rustica Fohlenstall war ein römischer Gutshof im Hagenschieß.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Fohlenstall leitet sich von der nahe gelegenen Füllenstallwiese ab. Andere Namen für die villa rustica sind "Fohlenstall-Schlößchen", "Hardheimer Fohlenstall-Schlößchen" oder auch "Fohlenwald-Schlößchen". Nicht zu verwechseln ist sie mit dem Hardheimer Schloß

Lage

Sie befindet sich im Pforzheimer Walddistrikt 1, Abteilung 43 "Schloßwald" (Meßtischblatt 7118 Pforzheim Süd, r. 202 mm, o. 106 mm) und damit südöstlich des Haidachs.

Geschichte

Bevor es zu archäologischen Untersuchungen kam, soll von dort ein Taufstein/Altar hergenommen worden sein, der zu einem Taufstein für die Kirche in Eutingen wurde.

1827 stieß man bei der Steingewinnung auf einen römischen Brunnen, Mauerreste, römische Ziegel und ein Steinrelief. Die Überreste wurden 1832/33 von C. Arnsperger bei Ausgrabungen untersucht, welcher auch gleichzeitig die Villa rustica Kanzlerwald ausgrub. Eine ordentliche Untersuchungsbeschreibung wurde jedoch nicht angefertigt.

Es soll sich um einen Einzelhof mit zwei Gebäuden handeln, die von einer Umfassungsmauer umgeben waren. Die Umfassungsmauer war quadratisch mit einer Seitenlänge von je 38m. Das Hauptgebäude (15 x 9 m) stand im östlichen Areal. Es hatte an der Ostseite einen kleinen 5x5m großen Raum, vor dem sich ein viereckiger Stein befand, an dessen Fuß im Boden auf zwei Seiten drei schmale Stufen wie an einer Treppe war. Die beiden Nebengebäude standen in den beiden westlichen Ecken des Hofgeländes und hatten eine Größe von 8 x 5 m. Laut Untersuchungsbericht (dieser unterscheidet zwischen den Ausgrabungen Kanzlerwald und Fohlenstall nicht richtig) soll die Ausgrabung eine Stätte für Totenurnen mit Nischen und Steinsäule zu Tage gebracht haben. Wahrscheinlicher handelt es sich jedoch hierbei um einen gewöhnlichen Keller mit Nischen, Lichtschacht und Steintisch.

Gefunden wurde eine Abnobaweihung (erhalten oberer Gesims mit Voluten und Schale sowie Teile der Inschrift: [Ab]nob[a]e [M(arcus)?] Iuliu[s] [...]), ein Gigantenreiter, Steinrelief, eins weibliches Terrakottafigürchen, Münzen, Bronzedreifuß, Bronzegerät, Sigillata, Gebrauchskeramik, Glas, zwei Steinmörser, große Hohlziegel und Backsteine. Verwilderte Weinreben interpretierte der Archäologe Arnsperger als Hinweis eines dortigen Weinanbaus zu dieser Zeit. Schon 1758 soll dort der obere Teil eines Merkur-Altars mit tief eingehauenen Feuerkessel entdeckt worden sein. Er hatte die unvollständige Inschrift MERCU(rio) SENO [...], wobei Seno der Name des Stifters oder auch ein Beiname des Merkurs sein (vgl. Vicus Senotensis) und hierbei wurde die Kursivschrift II für E verwendet. Der STein wurde wahrscheinlich zu einem Taufbecken umverarbeitet und nach Eutingen gebracht.

Heute erkennt man die Fundstelle anhand einer 8x11m großen Grube im Wald sowie Bruchsteine und zerbrochene Ziegel. Das zweite Gebäude befindet sich weiter südlicher und lässt ebenfalls Mauerreste erkennen.

Quelle

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