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Vicus "Mühlacker"
Von Stadtwiki
In der Zeit zwischen um 100 n. Chr. bis ungefähr 260 n. Chr. bestand im heutigen Ortskern von Mühlacker ein römisches Dorf (ein sog. vicus).
Gebäudefunde
- Kellerfund in der Goethestraße 1920, 4m breit mit einem Meter Tiefe, rotbemalte Mauerfugen, Rampe im Nordosten, Fund einer Münze von Faustina (141 n. Chr.)
- zwei beim Finanzamt 1923, holzverschalt
- eine 6m lange Mauer mit römischen Bauschutt in der Enzberger Straße schräg gegenüber von Hausnummer 10a (Fund im Oktober 1929)
- Rappstraße (1961), 3,85x7m, Mauerbreite: 85cm, zwei Fenster und zwei Nischen
- ein Badgebäude in der Ecke Rappstraße und Pforzheimer Straße (1938)
- im August 1928 wurden große Steine und römische Ziegel im Erlenbach ausgegraben, die auf eine Furt hindeuten könnten (Spähnwiesen)
Umliegende Besiedlung
Eine größere Kalkbrennerei stand bei Eckenweiher (Gelände Firma Händle). Bei der ehemaligen Ziegelei Vetter fand man eine 60 cm große Merkurstatue (1923) und ca. 100 Münzen (1912). Gutshöfe befanden sich in Dürrmenz u.a. in der Haldenstraße und in der Gegend um die Peterskirche. Bei letztere residierte gemäß einem gefundenen Sandsteinblock "Bezirksrat Tiberius Julius Servus", wodurch bekannt ist, dass der Vicus "Mühlacker" wohl zur Civitas Aquensis mit Hauptort Aquae (Baden-Baden) gehörte. Weitere umliegende Gutshöfe, die wohl auch den vicus mitversorgten, waren in der Flur Fronäckern, im Gewann Boden, in Lomersheim und Enzberg.
Quelle
- Jean-Claude Hugonot (1992): Das römische Mühlacker. in: Der Enzkreis Jahrbuch 91/92, S. 159-171.